[573] S. Tudwalus, Ep. Conf. (30. Nov. al. 25. Juni). Der heil. Bischof Tudwalus wird auch Tugdualus und Tugal, vom Volke aber gewöhnlich Pabut, d. i. Vater genannt. Er stammte aus dem Geschlechte der Könige von Bretagne, wurde aber in Großbritannien geboren und daselbst vom hl. Iltut erzogen. Bald zeigte sich, daß der jugendliche Prinz innerlich dem Reiche Gottes zugewendet war. Auch seine Mutter Pompeja verließ nach dem Tode ihres Gemahls Hoel I, welcher der Große genannt wurde, die Welt und zog sich in die Einsamkeit eines Klosters zurück. Der heil. Tudwalus hatte zu Lan-Labu, Pfarrei Ploumpoer im Lande Leon, 72 Mönche unter seiner Leitung, mit welchen er im Lande umherzog, [573] predigte, und weitere Klöster, darunter auch das von Trecor gründete. Es wurde später, etwa im J. 552 zum Bisthum erhoben, dessen erste Leitung gleichfalls unserm Heiligen übertragen wurde. Er unterzog sich mit so großem Eifer diesem verantwortungsreichen Amte, daß er von Seite böswilliger Menschen sich schwere Anfeindungen zuzog, die eine 2jährige Verbannung zur Folge hatten. Durch diese Prüfungen ließ er sich aber in seinen Arbeiten für das Heil der Seelen nicht irre machen. Sein seliger Tod erfolgte im J. 564 (Andere setzen 553). Obwohl er aber zu Trecor, jetzt Traguier geheißen, bestattet wurde, hat diese Stadt seit dem J. 878 von ihm keine Reliquien. In diesem Jahre wurden sie nämlich vor den Normannen nach Chartres in Sicherheit gebracht. Ein Theil davon wurde auf dem Wege zu Laval zurückgelassen und kam im J. 1406 in die dortige Liebfrauenkirche, und nach deren Zerstörung durch die französische Revolution in die Dreifaltigkeitskirche. Andere Reliquien erhielt die Collegiatkirche von St. Aubin de Crepy, noch andere die Stadt Chateau-Landon, welche im J. 1568 von den Calvinisten verbrannt wurden. (Guerin.)