Turianus, S.

[574] S. Turianus (Tyriavus), EP. Conf. (13. Juli). Der selige Tod dieses hl. Bischofes und Bekenners wird ins J. 749 gesetzt. Im Mart. Rom. wird ihm eine wunderbare [574] Sittenreinheit und Einfalt zugeschrieben. Die Franzosen nennen ihn Thuriaf. Andere Schreibweisen sind: Thuriau, Thuriave und Thivisiau. Seine Eltern waren vornehm und reich, aber der Ruf Gottes führte ihn vom elterlichen Hause in die Einöde, wo er die Schafe hütete, zugleich aber von einem Geistlichen (die Legende setzt bei: auf Befehl seines Schutzengels) den nothwendigen Schulunterricht erhielt, bis ihn der Bischof Thiarmail (Armael) von Dol kennen lernte und in sein Haus aufnahm. Nachdem er die Priesterweihe erhalten hatte, stieg er im Vertrauen seines Oberhirten so sehr, daß dieser ihn zum Coadjutor wählte und zu seinem Nachfolger bestimmte. In diesem Amte wirkte er mit so großem Segen und wurde von Gott mit so zahlreichen Wundern verherrlichet, daß er sogleich nach seinem Tode die Ehren eines Heiligen empfing. Seine Reliquien wurden zur Zeit der Normannen-Kriege nach Paris in die Kirche St. Germain des Prés, und theilweise nach Chartres gebracht. Sie sind bis auf einige geringe Reste, welche zu St. Quintin, Bisthums St. Brieuc verehrt werden, zur Revolutionszeit verloren gegangen. Er wird besonders zur Zeit großer Dürre angerufen. Auf Bildern hat er, als Kennzeichen seiner Unschuld, eine Taube bei sich. (III. 614.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 574-575.
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