Tyrannio, S.S.

[579] S. S. Tyrannio, Ep. et Soc. M. M. (20. Febr.). Der hl. Tyrannio (Tyrannius) war Bischof von Tyrus. In dieser Stadt wüthete im J. 310 der Kriegsoberste (magister mil.) Veturius auf Befehl des Diocletianus gegen die Christen. Nachdem man sie mit Ruthen gestrichen, warf man sie in der Arena den wilden Thieren vor. Die hhl. Martyrer waren hier versammelt wie in einer Kirche, bereit zum Opfer ihres Lebens für Jesus Christus. Die Bestien umstrichen die fromme Schaar, thaten ihr aber kein Leid. Als man sie reizte, fielen sie über die Wärter und fraßen sie auf. Wenn sie aber von den Christen selbst gereizt wurden, zogen sie sich zurück, ohne ihre Beute zu berühren. Zwei- bis dreimal ließ man andere Thiere los, ohne daß die Wuth der Heiden Befriedigung fand. Die hhl. Martyrer standen da als Muster der Hingebung und des Gottvertrauens. Unter ihnen sah man auf dem Kampfplatze einen 20jährigen Jüngling die Augen gegen Himmel richten mit kreuzweise erhobenen Händen. Er blieb unbeweglich, obgleich ein Bär und ein Leopard blutschnaubend wider ihn hervorstürzten. Sie thaten aber weder ihm noch seinen Genossen ein Leid. Endlich tödtete man die Martyrer mit dem Schwerte, und warf ihre Leiber in das Meer (Orontes). Mehrere Andere wurden zum Feuer und zu andern Todesstrafen verurtheilt. Der heil. Bischof Tyrannio starb zu Antiochia um das Jahr 310. Mit ihm vollendete der Priester und Arzt Zenobius (29. Oct.) unter der Folter. Silvanus, Bischof von Emesa auf dem Libanon (6. Febr. bei den Griechen 19. Jan.) und die Priester Peleus2 und Nilus2 (Limus), Priester aus Aegypten (19. und 17. Sept.), starben den Feuertod. Ein anderer Silvanus, Bischof von Gaza (4. Mai), wurde zuerst zu den Bergwerken verurtheilt, dann aber mit 39 andern Gläubigen enthauptet. Die Boll. behandeln diese heil. Martyrer, welche an den oben bezeichneten Tagen verehrt werden, mit einander. (III. 171 u. 172.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 579.
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