Ulfridus, S.

[603] S. Ulfridus (Wolfredus), M. (18. Jan.), ein Martyrer in Schweden. Nach Adam von Bremen (K.-G. II. 44) kam der Heilige, als mit dem Regierungsantritte Olafs, Schloßkönigs in Schweden, sich für das Christenthum günstige Aussichten eröffneten, von himmlischer Liebe angetrieben aus England nach Schweden, und verkündete mit großer Zuversicht den Heiden das Wort Gottes. Nachdem er schon durch seine Predigten Viele zum christlichen Glauben bekehrt hatte, eiferte er nicht bloß vor den Heiden öffentlich gegen ihren Götzen Torstan,13 sondern hieb sogar dessen Bild in Stücke, indem er ausrief: »Wenn euer Gott Torstan Macht hat, möge er sich rächen.« Wegen dieser That tödteten ihn die Heiden, verstümmelten und schändeten seinen Leichnam, und warfen ihn in einen Sumpf. Nach Olafs Tode (im J. 1024) erfreute sich das Christenthum in Schweden auch des Schutzes seiner Nachfolger, besonders war König Stentil für dasselbe thätig. Als dieser (im Jahre 1066) starb, reagirte das Heidenthum für kurze Zeit, während viele Missionäre und Christen die Martyrerkrone empfingen. (Grube.) (II. 210.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 603.
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