Veranus, S. (3)

[659] 3S. Veranus, Ep. Conf. (10. al. 9. Sept., 11. Nov.). Dieser hl. Bischof von Vence (Vencia), Dep. Alpes-Maritimes, nun im Bisthume Grasse gelegen, wird bei den Boll. (Perierus) unbestimmt in's 5. Jahrh. gesetzt. Man findet ihn auch Veranius, Verannius und Uranius geschrieben. Das Martyrol. von Paris nennt ihn einen Sohn des heil. Eucherius3, nachmaligen Bischofes von Lyon, und seiner Gemahlin Galla. Er gehört zu den Schülern des heil. Hilarius18 non Arles, und war wie dieser zuerst Mönch im Kloster Lerins. Hier sammelte er die reichen Schätze der Wissenschaft [659] und Frömmigkeit. deren er zur Ausübung des bischöflichen Amtes bedurfte. Aus seinem Leben ist wenig Einzelnes bekannt. Seine Ergebenheit an den apostolischen Stuhl und seine ängstliche Glaubenstreue sind aber besonders zu erwähnen, da sie durch noch vorhandene Sendschreiben der Päpste Leo I. und Hilarius beglaubiget sind. Die Zeit, zu welcher er den bischöflichen Stuhl bestieg, ist hienach wenigstens beiläufig zu bestimmen; es wird nämlich um das J. 441 geschehen sein. Ganz ungewiß ist aber sein Todesjahr; es läuft sich aber mit einiger Zuversicht behaupten, daß er über das J. 464 hinaus, vielleicht über das J. 475 gelebt hat. Sein Grab glänzte lange Zeit durch zahlreiche Wunder, so daß die Domkirche von Vence unter seinen und des heil. Lambertus Schutz gestellt wurde. Im J. 1495 am 10. Oct. soll eine Erhebung seiner Reliquien stattgefunden haben. Ueber seine schon früh bestandene Verehrung haben die Boll. zahlreiche Belege gesammelt, deren besondere Aufzählung hier unterbleiben muß. Nur die Bemerkung wollen wir nicht unterdrücken, daß dieselben Gewährsmänner mit guten Gründen die Meinung vertheidigen, dieser hl. Veranus sei mit dem gleichnamigen heil. Bischofe, welcher am 11. Nov. zu Lyon verehrt wird, dieselbe Person. (III. 540–552.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 659-660.
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