Waldebertus, S. (1)

[762] 1S. Waldebertus (Walhertus). Abb. (2. al. 6. Mai). Dieser hl. Abt zu Luxeuil (Luxovium) in Burgund war der Nachfolger des hl. Eustasius5. S. d. Sein Leben oder vielmehr die nach seinem Tode geschehenen Wunder hat der Abt Adso (Hermiricus) im 10. Jahrh. beschrieben. Es ist von Mabillon (Acta S. S. S. Bened T. IV. 409 ff) herausgegeben. Von hoher Geburt, und in der Landschaft Ponthieu (pagus Pontivus) beheimathet, machte er von seinem ererbten großen Vermögen den besten Gebrauch, indem er den größten Theil desselben für die Armen und Nothleidenden verwendete. Auch in der Umgebung von Meaux (in pago Meldensi), später Brie champnoise genannt, war er begütert, und die Biographie scheint anzudeuten, daß er hier geboren war. Sie nennt den Ort Nant, woraus später Monteuil entstand, und setzt hinzu, daß er durch das Zureden und das Beispiel des hl. Eustasius sich habe bewegen lassen, statt der weltlichen Waffenrüstung, die er bisher getragen hatte, die Waffenrüstung Christi anzulegen. Er wurde ein so vortrefflicher Mönch, daß ihm die Erlaubniß gegeben wurde, außerhalb des Klosters eine Einsiedelei zu beziehen, und nach dem Tode des heil. Eustastus die Mönche ihn zu dessen Nachfolger erwählten. Als Abt blieb er bei seiner bisherigen Lebensstrenge, und verbesserte, so viel er konnte, die innern und äußern Verhältnisse des Klosters. Er schenkte demselben sein väterliches Gut zu Nantueil und was er im Ponthieu und zu Herly (Herlerus) besaß. Vierzig Jahre lang leitete der glorreiche Bekenner die Klostergemeinde und mehrte in gleicher Weise die Zahl der Besitzungen wie die Diener Gottes. Der hl. Salaberga übertrug er die Vorstandschaft über das von ihr unter seiner. Beihilfe gestiftete Frauenkloster zu Laon. Nach seinem Tode sah sie ihn im Traume verklärt und glänzend wie einen Engel des Himmels. Er starb am 2. (6.) Mai d. J. 665 und wurde durch den Bischof Nicetius (Miget) von Besançon in der St. Martinskirche begraben. Es folgten sehr zahlreiche Wunder an Kranken und Elenden jeder Art. Einige seiner Reliquien sind noch vorhanden, und auch seine Eremitage steht noch in Verehrung. (III. 274.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 762.
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