Alcibiades

[103] Alcibiades, gb. 450 v. Chr., aus edlem Geschlechte, reich, schön, beredt, tapfer und kriegskundig, voll Geist, war als Jüngling Schüler des Sokrates, ohne daß jedoch dieser einen dauernden Einfluß auf ihn gewann, vielmehr überließ sich A. einem zügellosen Leben, aus dem ihn nur sein Ehrgeiz einigermaßen herausriß. Er wollte der erste Athener und Hellene sein, wurde auch bald Liebling des Volkes, stürzte es aber in Unglück, weil er nichts achtete als sein eigenes Interesse. Er veranlaßte 415 den Feldzug nach Sicilien, wurde wegen eines Frevels an den Hermen verbannt und schadete nun seiner Vaterstadt so viel er konnte. Später jedoch leistete er Athen wieder wesentl. Dienste, wurde zurückgerufen und zum Feldherrn erwählt, doch abermals verbannt, weil er an einem Verluste zur See schuldig sein sollte. Er trieb sich nun in Kleinasien herum und intriguirte bei den pers. Paschen, bis ihn einer, Pharnabaz, 404 auf Anstiften der Spartaner ermorden ließ.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 103.
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