Alkali

[121] Alkali. Das Wort A. wurde von den Arabern dem in der Asche der Strandpflanzen befindlichen kohlensauren Natron gegeben. Diese Benennung wurde dann auch auf das kohlensaure Ammoniak ausgedehnt so wie auf das kohlensaure Kali in der Asche der Landpflanzen, welches längere Zeit mit dem kohlensauren Natron für einerlei gehalten wurde. Schon frühe fand man, daß diese drei kohlensauren A. durch Zusammenbringen mit Kalk weit ätzender werden und man unterschied daher die milden (d.h. kohlensauren A.) von den ätzenden (d.h. reinen A.). Auch unterschieden die ältern Chemiker das Ammoniak, als flüchtiges Laugensalz, von den zwei fixen A., von denen, nachdem Duhamel 1736 und Marggraf 1758 ihre Verschiedenheit nachgewiesen hatten, das Kali den Namen Pflanzenalkalis, das Natron den des Mineralalkalis erhielt, sofern sich das Kali vorzüglich in der Pflanzenasche, das Natron im Steinsalze vorfand. – Nachdem jedoch Klaproth die Gegenwart des Kalis in mehreren weit verbreiteten Gesteinen nachgewiesen hat, und dadurch die Uneigentlichkeit des Wortes: vegetabilisches A. dargethan hat, so nahm man in Deutschland dafür das Wort Kali an. Gegenwärtig werden aber auch das 1817 entdeckte Lithium, wie auch die alkalischen Erden im weitern Sinn zu den Alkalien gerechnet, indem sie, – die Unlöslichkeit mehrerer ihrer salzigen Verbindungen abgerechnet, – die Eigenschaften der eigentlichen Alkalien und eine gleichartige Zusammensetzung, aus Sauerstoff und einer metallischen Grundlage besitzen, wozu das Lithium – der Schwerlöslichkeit des kohlensauren Lithiums wegen – den Uebergang bildet.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 121.
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