Natron

[300] Natron, kohlensaures Natriumoxyd, Natrum, Alkali minerale, mineralisches Laugensalz, Soda. Das N. ist schon den Alten bekannt gewesen und wurde von Plinius unter dem Namen Nitrum als ein in Aegypten in der Gegend von Naukratis und Memphis auf der Oberfläche des Bodens hervorwitterndes Salz beschrieben. Es findet sich außer in Aegypten auch in den N. seen in Ostindien und Ungarn, wo es ebenfalls auch aus der Erde hervorwittert. Auch wird es in Spanien, Italien, Frankreich und Rußland aus der Asche der an den Meeresgestaden vorkommenden Pflanzen der Geschlechter: Salsola, Salicornia, Soda, Atriplex u.s.w. gewonnen. Größtentheils wird jetzt die im Handel vorkommende Soda aus Glaubersalz (schwefelsaurem N.) bereitet, indem man ein Gemenge von 9 Theilen wasserfreiem Glaubersalz mit 9 Theilen Kreide oder 7 Theilen gebranntem Kalk u. 5 Theilen Kohle glüht, dann die dabei erhaltene Masse zerstoßen auslaugt und die Lauge wieder zur Trockene oder bis zur Krystallisation abdampft. Das N. wird häufig zur Seifebereitung, zum Waschen und zu chemischen und pharmaceutischen Präparaten verwendet.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 300.
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