Arras

[269] Arras, (Atrebatae), feste Hauptst. des franz. Departements des Pas de Calais an der schiffbaren Scarpe, mit 25000 E.; Bischofssitz, schöne Kathedrale, in der 1. Revolution verwüstet, öffentliche Bibliothek, literarische Gesellschaft, botanischer Garten, Taubstummeninstitut. A. hat bedeutende Industrie und liefert Spitzen, Batist, Strümpfe, Tapeten, Stärke, Wollewaaren, Zucker, Leder u.s.w.; Handel in Getreide, Oel, Wein, Seife, Zucker u.s.w. Als Nemetacum war A. die Hauptst. der Atrebaten, wurde von den Vandalen 407, von den Normannen 880 n. Chr. verwüstet; im Mittelalter war A. die Hauptst. der Grafschaft Artois; 1492 wurde es von Erzherzog Max erstürmt; an Frankreich kam es 1659 durch den Pyrenäenfrieden. A. ist Geburtsort der Historiker Baudoin, Jaques de Coucy und Charles Lecluse; der beiden Robespierre.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 269.
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