Atrium

[315] Atrium, bei den altröm. Häusern ein Haupttheil, der Saal, der Versammlungsort der Familie, im Mittelpunkt der heilige Herd; oberhalb des Herdes, schräg gegen ihn gestellt, war eine Oeffnung (impluvium) im Dache, durch welche das Licht einfiel und der Rauch abzog; das hereinfallende Regenwasser wurde in dem compluvium, einer Einsenkung des Fußbodens, gesammelt. Um das A., das Speisezimmer und zugleich für Frau und Mägde das Arbeitszimmer, waren die andern Räume des Hauses so angebaut, daß sie alle Thüren nach dem A. hatten; im A. standen auch die Ahnenbilder, dem Herde gegenüber an der Wand die Laren oder die Bilder der Hausgötter. – Vorhof überhaupt; bei den alten Kirchen der Kirchhof, s. Kirchhof. – Die Vorkammer des Herzens, s. Herz.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 315.
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