Bernhard, St.

[502] Bernhard, St., der Große, so genannt von B. von Menthon (s. d.), Berg in den peninischen Alpen, 10470' hoch, mit einer Bergstraße von Martinach nach Aosta (aus dem Dranse- in das Dorathal), die schon von den Galliern und Römern gebraucht wurde. Auf der Höhe unweit des Hospitiums stand ein Tempel des Jupiter Penninus; das Hospiz liegt 7670' hoch unweit eines kleinen Sees, ist weltbekannt als eine der höchsten Wohnungen Europas, durch seine Mönche, die mit Hilfe ihrer Hunde (eigenthümlicher Race) verirrte Wanderer aufsuchen, durch seine Gastlichkeit, die jährlich 50000 Fr. erfordert, durch Napoleons Uebergang mit 30000 Mann vom 15. bis 21. Mai 1800. Gegen 1000 Jahre blieb das Kloster als wohlthätige Stiftung durch allen Wechsel der Zeiten erhalten, bis es endlich von dem neuschweizer. Radicalismus angegriffen wurde. – B., St., der kleine, Berg in den grajischen Alpen, südl. vom Montblanc, mit einer bequemen Bergstraße aus dem Isère- in das Dorathal; das Hospiz liegt 6576' hoch; über den kleinen St. B. ging wahrscheinlich Hannibals Marsch.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 502.
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