Camellieae

[768] Camellieae. Eine ebenso wichtige, als an schönen Arten und Sorten reichhaltige Pflanzenfamilie mit zwei Gattungen, Thea und Camellia. – Der bekannte grüne und braune Thee kommt von der Gattung Thea, und zwar von Thea viridis, Bohea und stricta, welche alle 3 Arten in China und Japan einheimisch sind und daselbst aber auch mit vielem Fleiße cultivirt werden. Die Camellie. Camellia japonica, ein in Japan einheimischer, immer grüner Strauch. in seinen zahllosen Spielarten nach Farbe, Füllung und Gestalt der Blumen verbunden mit dem glänzenden satten Grün der Blätter gegenwärtig die gesuchteste und wohl auch die schönste Modepflanze, obwohl sie ohne Geruch ist. Was die Behandlung beider Gattungen als Topfgewächse anbelangt, so hat man in größeren Sammlungen für dieselben bekanntlich eigene Häuser, Camellienhäuser; der im Raume beschränkte Laie aber wird selten glücklich sein mit der Cultur dieser Pflanzenfamilie, die bezüglich des Standorts, der Temperatur und wohl auch des Begießens mit großer Pünktlichkeit behandelt sein will. Das leidige Abfallen der Blumenknospen ist die Folge eines schnellen Temperaturwechsels; auch zu starkes Austrocknen des Wurzelballens und mehrfache Veränderung des Standorts tragen das ihrige dazu bei. Im gewöhnlichen Wohnzimmer ist den Tag über die Temperatur meistens zu warm und des nachts zu kalt, und nicht minder nachtheilig wirken der häufige Mangel an frischer Luft, die Ofenwärme, der Rauch und der Staub. Kurz – die Camellien, so schön sie sind, eignen sich nicht für den gewöhnlichen Zimmerflor.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 768.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika