Geruch

[67] Geruch (olfactus). Der Sitz des G.sinns ist die Schleimhaut der Nase, in welcher sich der im Gehirn entspringende Riechnerv und die Nasenäfte des dreigetheilten Nerven ausbreiten. Mit dieser Nervenausbreitung werden die in der Luft äußerst sein vertheilten Riechstoffe durch das Ein- oder Ausathmen in Verbindung gesetzt; damit jedoch ein G.seindruck entstehe, ist Feuchtigkeit der nervenreichen Nasenschleimhaut nothwendige Bedingung. Am deutlichsten ist die Riechempfindung in dem obersten, nervenreichsten Theile der Nasenhöhlen. Der G. ist einer der niederen Sinne, weil ohne Einfluß auf die Ausbildung der höheren geistigen Fähigkeiten. Bedeutend aber für das thierische Leben durch seine innige Beziehung, in der er bei sehr vielen Thieren nicht blos zur Ernährung, sondern auch zum Geschlechtstrieb steht. Deutliche G.sorgane zuerst bei den Fischen, wenn gleich schon bei sehr niedern Thierclassen der G.ssinn unzweifelhaft vorhanden ist. Höchste Ausbildung bei einigen Säugethieren, namentlich beim Hunde.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 67.
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