[784] Cantate (vom ital. cantare), größeres von Musik begleitetes Gesangstück dessen rein lyrischer Stoff annähernd dramat. behandelt wird, indem das Recitativ erzählend ist, die Arie sammt dem Duett, Terzett u.s.f. für sich eine einzelne bestimmte Empfindung, der Chor aber die Gesammtempfindung aller ausdrückt. Kirchencantate heißen, namentlich wenn sie Scenen aus dem Leben Jesu behandeln, Oratorien und unterscheiden sich von den weltlichen, indem sie nur religiöse Gefühle darstellen und sachgemäß großartiger behandelt werden. Besonders die weltliche C. ist oft ein Gelegenheitsstück: Friedens-, Jubel-, Ernte- Einweihungscantate u.a.m. Sie stammt aus Italien, wo Metastasio, und blühte besonders im 18. Jahrh. und in Deutschland, wo Ramler, Gerstenberg, Meißner, Jakobi, Meinert, Gieseke, Küttner u. A. als C.dichter Ruhm erwarben; unter den Componisten vor allen Händel und Haydn, dann die beiden Weber, Romberg u. A.