[18] Caryophylleae, Familie der nelkenartigen Gewächse, zerfällt in die 2 Sippen der Sileneae und der Alsineae, von welchen die letztere für den Blumenfreund nur in so fern von Interesse ist, als sie mehrere höchst beschwerliche Gartenunkräuter liefert, so namentlich den Hühnerdarm oder die Vogelmiere (Alsine media). Auch der in sandigen Gegenden angebaute Spark Ackerspark, Spergula arvensis, gehört hieher, u. die Gattung Arenaria, Sandkraut, liefert einige zur Bekleidung von Felsen, zu Rabatteneinfassungen u.s.w. sich eignende ausdauernde Arten mit weißen im Frühling erscheinenden Blümchen, übrigens von keiner besonderen Schönheit. Dagegen finden sich in der ersten Sippe sehr schöne Zierpflanzen und namentlich enthält die Gattung, welche der Familie ihren deutschen Namen verschafft hat, die Nelke od. Grasblume, neben anderen prachtvollen Arten auch die bekannte wohlriechende Gartennelke, den Stolz dieser Familie und eine der ältesten Modepflanzen, die noch jetzt immer mit großer Vorliebe cultivirt wird. Die schönsten Sorten sieht man in der Hütte des Bauern. Die Sorten werden eingetheilt in Farbennelken und Zeichnungsnelken; erstere ein farbig mit oder ohne Glanz (sehr dunkle, große, [18] gut gebaute Blumen die besten), letztere meist mit weißer oder gelber Grundfarbe, und auf dieser mit einer oder mehreren Farben gezeichnet, punctirt (die sog. Salamander), mit Haarstrichen (einfache und Bizard-Picotten), Bandstreifnelken und Tuschnelken od. Feuerfaxe. Diese Ordnungen haben noch eine Menge Unterabtheilungen und dann kommt erst noch zu weiterer Trennung der Bau der Blumen in Betracht, ob Nelken-, Ranunkel-, Kegel-, Rosen-, Martagon- oder Triangelbau. Die neuere Zeit kennt nun auch noch Remontantnelken, d.h. welche nochmals zu blühen anfangen, wenn der erste Flor vorüber ist. Als Stammart der weit über 400 Sorten zählenden Gartennelke wird allgemein Dianthus Caryophyllus (daher der botanische Name der Familie) betrachtet; D. caesius und plumarius sind die Stammeltern der Pfingstnelken, D. deltoides der Vater der Pinks; nicht minder sind die Spielarten des aus Asien zu uns gekommenen D. chinensis sehr schön. Aber noch andere sehr beliebte ausdauernde Rabattenpflanzen gehören dieser Sippe an; so die Pechnelke, Lychnis Viscaria fl. pl.; die Kukuksblume, Lychnis flos cucculi fl. pl.; die »brennende Liebe«, Lychnis chalcedonica, das gefüllte Seifenkraut, Saponaria officinalis fl. pl., Viscaria occulata ist ein zierliches rosenrothes Sommergewächs; Agrostemma coronaria, die bekannte Vexirnelke (2jährig); Agr. Githago aber das als Kornrade sehr gemeine Unkraut im Getreide. In arzneilicher Beziehung sind die C. fast werthlos; die Wurzel von Saponaria officinalis enthält schleimige, seifenähnliche Stoffe, so daß sie im Wasser gerieben aufschäumt; Silene virginiana soll wurmtreibend sein.