Kegel

[574] Kegel, geometrischer Körper, entsteht. wenn man sich eine gerade Linie von einem bestimmten Punkte aus um eine krumme Linie umgedreht denkt; steht die erste Linie senkrecht auf dieser, so ist der K. ein senkrechter, sonst ein schiefer, Nach dem Winkel am Scheitel unterscheidet man rechtwinklige, stumpfwinklige und spitzwinklige K. K. schnitte, ebene Figuren, entstehen durch den Durchschnitt eines senkrechten K.s mit kreisförmiger Grundfläche durch eine Fläche; der mit der Grundlage parallele Durchschnitt ergibt den Kreis, in schiefer Richtung zu derselben die Ellipse, von der Achse zu der Grundfläche mit der Achse gleichlaufend die Hyperbel, mit einer Seite des K.s gleichlaufend die Parabel. – K., in der Buchdruckerkunst: der Schriftgrad, auf welchen die Lettern gegossen sind. je nach den Schriftsorten größer od. kleiner. – Bei Kanonen heißt K. das Visir. – In der alten Sprache bedeutet der K. uneheliches Kind.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 574.
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