Coriolanus

[212] Coriolanus, C. Marcius, erwarb sich früh im Kampfe gegen den vertriebenen König Tarquinius Superbus eine Bürgerkrone, 493 v. Chr. durch Eroberung der festen Volskerstadt Corioli den Beinamen C. Entschiedener Gegner der Plebejer soll er sich der Austheilung sicilischen Kornes unter sie widersetzt und die Volkstribunen thätlich beleidigt haben. Als die Volkstribunen seine ewige Verbannung durchsetzten, brachte er die Volsker zum neuen Kriege, eroberte eine lateinische Stadt nach der andern, stand bald nur noch 5000 Schritte von Rom u. ließ sich lediglich durch Bitten u. Thränen seiner Mutter zum Abzug bewegen. Bald brachte es sein volskischer Nebenbuhler Tullus dahin, daß C. als Verräther angeklagt wurde und noch vor der Gerichtsversammlung fand er zu Antium durch Meuchelmord den Tod. Ihm zu Ehren ward in Rom ein Tempel der Fortuna muliebris gebaut und die Frauen trugen 10 Monate Trauer, die längste Zeit, welche Numas Anordnung verstattete.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 212.
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