Cyrenaiker

[254] Cyrenaiker von Aristipp aus Cyrene 396–380 v. Chr. gestiftet, sind nur Sokratiker, insofern Sokrates die Idee des sittlichen Handelns nicht näher entwickelte, sondern in gegebenen Fällen die Tugend nur empfahl, weil dieselbe Vortheile, Glückseligkeit gewährt, die C. aber Einsicht, Mäßigung und Selbstbeherrschung im Genießen festhielten. Der Streit, ob die Glückseligkeit, Hedone, körperliche oder geistige, vorübergehende oder dauernde, idiopathische oder sympathische Lustempfindung, Schmerzlosigkeit u.s.w. sei, trennte die C. od. Hedoniker, und während Hegesias Ansichten an den modernen Weltschmerz anstreiften und Viele zum Selbstmord gebracht haben sollen, sank Theodorus Philosophie zur Anpreisung der allseitigen Emancipation des Fleisches u. der vollendeten Gottlosigkeit herab. Arete und Metrodidactus, Antipater, Aniceris und Meleager u. A. erwarben sich als C. Namen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 254.
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