Eichstädt [2]

[512] Eichstädt, das Bisthum u. Fürstenthum. Ersteres wurde von Bonifacius u. dessen Schwestersohn Wilibald, einem Mönch von Monte-Casino 740–45 gegründet, von Karlmann bestätigt und Wilibald der erste Bischof. Es umfaßte ein großes Gebiet, besonders bis 1015. Die Stiftsgüter mehrten sich allmälig so, daß der Bischof Reichsfürst wurde, namentlich vermachte Gebhard, der letzte Graf von Hirschberg, fast alle seine Besitzungen 1315 dem Hochstifte. Das Fürstenthum umfaßte 1803 ein Gebiet von 22 QM. mit 56–60000 E. in 17 Städten und Flecken, wurde salzburg. und bayer., 1806 ganz bayer., 1816 Fürstenthum u. Standesherrschaft des Prinzen Eugen Beauharnais (Leuchtenberg). Bayern erwarb jedoch 1833 durch Rückkauf wiederum die ganze Gerichtsbarkeit sammt den sog. Dominikalien. Die Verhältnisse des Bisthums wurden erst durch das Concordat von 1817 völlig geordnet. Es ist ein Suffraganbisthum des neuen Erzbisthums Bamberg, erstreckt sich über die Regierungsbezirke Mittelfranken, Oberpfalz, Oberbayern und Schwaben, zählt 6 Manns- und 7 Frauenklöster und etwa 154000 Diöcesanen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 512.
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