[628] Euripides, griech. Tragiker, geb. 480 v. Cyr. am Tage der Schlacht von Salamis, Athener, Freund des Sokrates, st. 407 in Macedonien, wohin er der Einladung des Königs Archelaus gefolgt war. Von vielen dramat. Arbeiten sind erhalten: Alcestis, Medea, Hippolytus, Troades, Helene, Orestes, Andromache, Hiketides (die Schutzflehenden), Heraklidä, Jon, der rasende Herakles, Hecuba, Elektra, Phönissä, Iphigenia in Tauris, Iphigenia in Aulis, Bacchä, Cyklops (Rhesus ist unächt). E. ist ausgezeichnet in der Darstellung des Zarten und Lieblichen, durch Kunst und Schönheit der Form, indessen stellten ihn schon die Alten hinter Sophokles und Aeschylus, indem er diesen weder an Kraft, noch jenen in der Charakterzeichnung und der Vollendung des Ganzen erreicht; er ist unbestreitbar manchmal rhetorisch und bezeugt dadurch die Richtung der damaligen Athener. Sämmtliche Werke gaben Mathiä, Boissonade u. Fix heraus; einzelne Dramen Porson, Valkenaer, Hermann, Hartung etc.