Iphigenia

[433] Iphigenia, Name der Heldin einer altgriech. Sage, gewissermaßen die Tochter Jephtas (Richt. cap. 11.) oder ein weiblicher Isaak im hellen. Gewande, durch Euripides, Racine, Glucks Opern und vor allem durch ein Meisterwerk Göthes bekannt. I. war die Tochter des Agamemnon (s. d.), die Schwester des Orestes und sollte durch ihren Opfertod die Abfahrt der Hellenen nach Troja möglich machen, denn Agamemnon hatte in der Bucht von Aulis eine Hirschkuh der Diana getödtet und die Götter hinderten ihn und seine Landsleute dafür am Auslaufen. Das Opfer fand statt, aber nur scheinbar, denn Diana entführte die I. nach Tauris (Halbinsel Krimm) und machte sie zu ihrer Priesterin mit dem Auftrag, jeden ankommenden Griechen zu tödten. Als Orestes kam, floh I. mit ihm und dem Götterbilde und st. in Attika.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 433.
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