Frank [2]

[749] Frank, Johann Peter, geb. 1745 zu Rotalben, einem damals bad. Dorfe, studierte Medicin in Heidelberg und Straßburg, prakticirte zuerst in Pirmasenz, dann zu Bitsch in Lothringen, kam 1769 als markgräfl. Hofmedicus nach Rastadt, 1772 als Stadt- und Landphysikus nach Bruchsal und wurde bald darauf Leibarzt des Fürstbischofs. 1784 folgte er einem Rufe nach Göttingen, ging aber schon im nächsten Jahre nach Pavia, wo er die Professur der medicin. Klinik übernahm u. Generaldirector des Medicinalwesens der Lombardei wurde. 1795 kam er als Director des Allgem. Krankenhauses nach Wien, 1804 als Professor nach Wilna, 1805 als Leibarzt des Kaisers nach Petersburg, zog sich 1808 nach Wien zurück, und st. daselbst 1821. F. gilt als Gründer der medicin. Polizei, und noch unerreicht ist sein classisches Werk »System einer vollständigen medicin. Polizei« aus 6 Bdn., von 1784–1819, und 3 Supplementbänden bestehend. Eben so berühmt u. verbreitet ist das lateinisch geschriebene Werk »Behandlung der Krankheiten der Menschen«, 6 Bde., Wien 1791–1822, deutsch von Sobernheim, 10 Bde., Berlin 1830–35, 3. Aufl. 1840.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 749.
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