[16] Galvanoplastik, das von Professor Jakobi in Petersburg 1836 erfundene Verfahren, durch Zersetzung einer Metallsalzlösung vermittelst des galvanischen Stroms plastische Figuren darzustellen. Es beruht darauf, daß sich bei dieser Zersetzung das ausgeschiedene Metall am negativen Pol der galvanischen Kette absetzt; ist dann mit diesem Pol eine irgendwie geformte leitende Fläche verbunden, so lagert sich das Metall zusammenhängend auf diesen ab, u. man erhält so, wenn es nach einigen Tagen von der Originalfläche abgenommen wird, den treuesten Abdruck derselben, nur vertieft was dort erhaben ist. Setzt man statt des Originals selber einen vorher gemachten Abdruck von leichtflüssigem Metall od. von mit Gravitpulver bestaubten Wachs als Form in den Apparat ein, so gibt der Metallniederschlag das vollkommen treue Abbild des ersten Originals. Bei der Ausführung wird die Form, z.B. eine Münze, in ein Gefäß mit concentrirter Kupfervitriollösung gelegt, in diese Lösung ein mit verdünnter Schwefelsäure gefülltes poröses (z.B. thönernes) Gefäß, in dem eine Zinkplatte liegt, getaucht, und die Münze und die Zinkplatte durch einen leitenden Metalldraht verbunden. Hieher gehört auch die galvanische Vergoldung und Versilberung, nur daß die zu vergoldenden und versilbernden Gegenstände in eine Gold- oder Silberlösung gelegt werden. Jakobi: »Die G.«, Petersb. 1840; Werner: »Die G. in ihrer techn. Anwendung« 1844; Lipowitz: »Anleitung zur galvanischen Vergoldung u. Versilberung«, Frankf. 1842.