[29] Gebet, lat. precatio, frz. prière, engl. prayer, nennt man die Erhebung des Gemüthes zu Gott, um Ihn zu loben od. Ihm zu danken oder von Ihm eine Gnade zu erflehen, daher die Unterscheidung von Lob-, Dank- und Bittgebet. Letzteres wird besonders durch Luk. 11,9. 18,1. Jakob. 4,6. und I. Timoth. 4,12 geboten u. gerechtfertigt, durch Luk. 22,42. aber in seiner rechten Art u. Weise bestimmt. Als das vortrefflichste aller Gebete hat sich bis zur Stunde das G. des Herrn, das Vaterunser, bewährt, welchem die Katholiken den engl. Gruß beifügen. Außerdem empfahl die Kirche das Rosenkranz-G. (vergl. Psalm 77), das Salve regina, die Todesangst Jesu am Donnerstag u. die Scheidung Christi am Freitag. Die Zahl der für den öffentl. und häusl. Gottesdienst eingerichteten G.bücher ist erstaunlich groß, die Zahl der guten aber erstaunlich klein. Vergl. Brevier, Franz v. Sales, Thomas von Kempen und Fürbitte.