Glaubersalz

[89] Glaubersalz, schwefelsaures Natron, wurde im Jahr 1658 von Rud. Glauber gelegentlich der Bereitung der Salzsäure entdeckt und unter dem Namen Wundersalz (Sal mirabile Glauberi) beschrieben. Beaume machte 1776 die Entdeckung, daß der Pfannenstein mehrer Salzsorten G. enthalte, was später technisch benutzt wurde. Das schwefelsaure Natron findet sich in der Natur fertig gebildet, sowohl in aufgelöstem Zustand in den Mineralwassern und Salzsoolen, als auch fest, in welchem Zustand es bisweilen, wie in Sibirien, ganze Länderstriche überzieht. Jetzt wird es fabrikmäßig aus den Rückständen bei Bereitung der Salzsäure, der Salpetersäure aus salpetersaurem Natron, der Salmiakbereitung und im Winter aus der Mutterlauge der Salzsoolen u.s.w. dargestellt. Das reine G. ist wasserhell, krystallisirt in quadratischen Octoëdern, in rhombischen Säulen od. in unregelmäßig sechsseitigen, gestreiften, mit 2–6 Flächen zugeschärften Säulen, u. wird als abführendes, kühlendes u. harntreibendes Arzneimittel angewendet. Technisch dient das unreine G. bei Fabrikation des Glases und der Soda etc.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 89.
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