[323] Hölderlin, Joh. Christian Friedrich, geb. 1770 zu Laufen in Württemberg, sehr begabter Dichter, verliebte sich in Frankfurt als Hauslehrer in die Mutter seiner Zöglinge, lebte dann von 1798 bis 1802 in Homburg, in der Schweiz und Frankreich und kehrte an Seele u. Leib zerrüttet in die Heimath zurück. Er verfiel bald einem stillbrütenden Irrsinn, in welchem er bis 1843 zu Tübingen dahin lebte, ohne je zu einem lichten Augenblicke zu erwachen. Der Roman »Hyperion« beweist des Dichters Zerfall mit der Gegenwart; seine lyrischen Gedichte zeichnen sich durch Phantasie u. Gedankenreichthum sowie durch metrische Vollkommenheit aus. (Sämmtliche Werke mit Briefen und Lebensbeschreibung gab G. Schwab, Stuttgart 1846, heraus.)