[231] Harsdörffer, Georg Philipp, geb. 1607 zu Nürnberg, gest. 1658 als Rath seiner Vaterstadt, nachdem er 1644 mit dem poetisch begabtern Joh. Klai den Blumenorden gestiftet hatte. H. war ein sehr gelehrter und sprachenkundiger Vielschreiber, der am liebsten als Schöngeist glänzte, dabei aber vermeinte, vermittelst seines »Poetischen Trichters« (Nürnb. 165053, 3 Thle.) Jedem die Reim- und Dichtkunst in kürzester Frist eintrichtern zu können und der in seinen gelehrten, fadwitzelnden »Frauenzimmergesprächspielen«, in Schäfergedichten, Novellen u.s.f. die Eigenthümlichkeiten und alle Mängel der Poeterei seiner Zeit zur Schau trug.