[294] Herzberg, Ewald Friedrich Graf v., geb. 1725 zu Lottin bei Neustettin, kam frühe in das Ministerium der auswärtig. Angelegenheiten, wurde 1755 Staatssekretär, 1763 Minister; er verfaßte alle Staatsschriften und Kriegserklärungen unter Friedrich II. und vertrat Preußen bei mehren wichtigen Verhandlungen, förderte auch die Theilung Polens; unter Friedrich Wilhelm II. vermittelte er noch die Convention zu Reichenbach 1790, zog sich aber bald zurück, weil sein polit. Glaubenssatz: daß Preußen immer auf Kosten Oesterreichs sündigen müsse, nicht vollständig befolgt wurde; 1794 bot er seine Dienste wieder an, wurde aber zurückgewiesen und st. den 27. Mai 1795. Seine Memoiren erschienen zu Paris 1795 (vergl. Dohm, »Denkwürdigkeiten«, Lemgo 181419; Posselt »Herzberg«, Tüb. 1798).