Hiob

[313] Hiob, Job, alttestamentliches Buch, wahrscheinlich aus der Blütezeit der hebräischen Literatur, aus der davidisch-salomonischen Periode stammend, doch dem Moses, Elihu, Jesaias u.a. namentlich dem Helden des Buches, H. selbst zugeschrieben. Von letzterm wird nur soviel klar, daß er aus dem Lande Uz und ein wohlhabender Nomade gewesen, der in der patriarchalischen Zeit als ein Muster von Gottergebenheit sich bewährte, nachdem das Unglück Schlag auf Schlag über ihn und die Seinigen hereingebrochen war und daß er wiederum im Glücke friedlich starb. In den 42 Kapiteln des Buches redet H. mit einigen Freunden über sein Unglück; er behauptet das Vorhandensein unverschuldeter Leiden, jene das Gegentheil; er erklärt das Glück des Frevlers für unbeständig, diese verstummen. Ein Jüngling Elihu tritt vermittelnd mit dem Satze dazwischen: daß Gott Leiden nicht nur zur Strafe, sondern auch zur Prüfung und Läuterung sende und daß man Ihm sich unbedingt anvertrauen müsse, zumal Seine Rathschlüsse unerforschlich seien. In diesem Satze liegt der Zweck des ganzen Buches, das als Ganzes inspiriert ist und dessen Integrität häufig, aber ohne haltbaren Grund angefochten wurde. – H.spost, Schreckensbotschaft.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 313.
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