Johann [3]

[489] Johann , Könige von Polen; J. I., Albert, 1492–1501; J. II., Kasimir, 1648–68, bestimmte sich selbst zum Geistlichen, bestieg aber nach dem Tode seines Bruders Ladislaus IV. den Thron, schloß mit Schweden und Rußland ungünstigen Frieden, dankte 1668 ab und st. 16. Dez. 1672 zu Nevers in Frankreich; er war der letzte Jagellone. – J. III., Sobieski, geb. 1624. Sohn des Castellan von Krakau vor seiner Königswahl, ein ausgezeichneter Feldherr, der Schrecken der Türken u. Tataren, wurde den 21. Mai 1674 zum König gewählt, der letzte, der die poln. Krone mit Ruhm trug. Er führte 1683 ein poln. Heer gegen die Türken, welche Wien belagerten und gewann am 12. Septbr. als Oberfeldherr den weltberühmten Sieg. In Polen selbst war er unmächtig, wurde selbst vielfach angefeindet u. angegriffen u. als er 1693 kaum auf dem Todbette lag, fing der poln. Adel schon Unruhen wegen der neuen Königswahl an.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 489.
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