Metamorphose [2]

[168] Metamorphose, in der Botanik, nennt man die stufenweise Umwandlung eines Pflanzenorgans, wodurch dasselbe andere Formen und andere physiologische Bedeutung gewinnt. So z.B. erscheint das Blattorgan zuerst als Samenblatt, dann als Laubblatt, und verwandelt sich aufwärts allmälig in Kelchblatt, Blumenblatt, Staubblatt (Staubfaden) und Fruchtblatt (Fruchtknoten mit Griffel). Dies nennt man die fortschreitende M.; geschieht die Umwandlung aber rückwärts, wie von Staubblatt in Blumenblatt (bei gefüllten Blüten), von diesem in Kelchblatt etc., so heißt sie rückschreitende M. – In der Zoologie nennt man M. bei den Insekten die stufenweisen Verwandlungen, die sie bis zur vollkommenen Ausbildung durchmachen: Ei, Larve, Puppe, vollkommenes Insekt. Man nennt die M. eine vollkommene, wenn Larve und Puppe dem ausgebildeten Insekte sehr unähnlich sind und die Puppe ohne Bewegung und ohne Nahrung verharrt; im umgekehrten Falle eine unvollkommene.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 168.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: