Oekolampadius

[379] Oekolampadius, zu deutsch Hausschein, Johann, der Reformator Basels, geb. 1482 zu Weinsberg, wurde 1515 durch Capitos Einfluß Pfarrer in Basel, 1518 Domprediger in Augsburg, wo er Luthern und Melanchthon kennen lernte, sich aber denselben keineswegs entschieden anschloß. sondern vielmehr 1520 als Novize in ein Brigittenkloster trat; 1522 vertauschte er das Kloster auf kurze Zeit mit der Stelle eines Hausgeistlichen bei Franz von Sickingen, wurde in Basel Vicar, dann Pfarrer zu St. Martin. Er wirkte für seinen Freund Zwingli und die Reformation, die er binnen 6 Jahren auf die gleiche Weise durchsetzte, wie dies in den schweizerischen Städten und den meisten schwäb. Reichsstädten geschah, indem nämlich die schwächere kath. Partei gewaltsam unterdrückt wurde. O. st. am 24. Nov. 1531; Lebensbeschreibungen von Grynäus (Basil. 1536), Sal. Heß (Zürich 1793), G. H. A. Wagner (Leipz. 1804), J. J. Herzog (Bas. 1843); historisch-politische Blätter Jahrg. 1844.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 379.
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