[795] Zürich, schweiz. Kanton, gränzt an Baden, Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen, Schwyz, Zug und Aargau, ist 32 QM. groß, wird im Osten von einem Zweige des Toggenburgischen Gebirges berührt (34000' hoch), südwestl. vom Albis, nordwestl. von der Lägern, einem Juratheile, durchzogen, ist im Ganzen sehr fruchtbar und wohl angebaut. Die bedeutendsten Flüsse sind: Rhein, Limmath, Glatt, Töß, Thur; der Z. see ist 9 St. lang, 1/2 5/4 St. breit, zu beiden Sei. en mit schönen Dörfern und Häusern besäet; andere Seen sind der Greifen-, der Pfäffikon-, Türlersee etc. Die Einwohnerzahl beträgt über 250000; sie sind fast durchgängig reformirt, sehr thätig, treiben eine sehr wichtige Baumwollen- und Seidenindustrie. Die Verfassung ist repräsentativ-demokratisch. Die Hauptstadt Z., am Ausflusse der Limmath aus dem Z.see, hat über 17000 E., Universität, Polytechnicum, Kantons- u. Industrieschule, Blinden- u. Taubstummeninstitut; unter den mittelalterlichen Gebäuden ist das Herrn- und Frauenmünster sehenswerth, unter den neueren das Rathhaus, Spital, die neue Limmathbrücke, das Universitätsgebäude etc. Z. ist eine sehr alte Stadt (ein röm. Turicum ab er gab es nie) u. war frühe ein Hauptplatz Alemanniens, dessen Schicksale es lange Zeit theilte; unter den letzten Hohenstaufen wurde es Reichsstadt, schloß sich 1351 dem eidgenöss. Bunde an und nahm immer einen hohen Rang ein, bis es 1815 erster Vorort wurde. Seine Schicksale sind die der Schweiz; eine große Rolle führte Z. durch, als es durch Zwingli der Herd der Reformation in der deutschen Schweiz war. Es zeichnete sich von jeher durch Handelsgeist und Gewerbsfleiß aus, nicht weniger aber auch durch Sinn für Kunst und Wissenschaft, wofür Namen sprechen wie: Rüdiger Manesse, K. Gesner, S. Gesner, Bodmer, Breitinger, Heusinger, Lavater, Pestalozzi, Escher, Mousson, Bluntschli, Keller, Meyer von Knonau, Hirzel, Orelli, Hottinger. Schlachten: 4. Juni 1799, 25. und 26. Sept. 1799.