Oelmalerei

[380] Oelmalerei, das Malen mit Oelfarben, ist jetzt am meisten üblich und gewährt eine Lebendigkeit, Natürlichkeit, Kraft u. Milde des Colorits, wie keine andere Art der Malerei; nachtheilig ist nur das Nachdunkeln der Farben, dem sich indeß durch gehörige Vorsicht in der Mischung der Farben und durch Verwendung eines guten, reinen Oels (gewöhnlich Nußöl, Mohnöl, zum Grundiren Leinöl) ziemlich sicher vorbeugen läßt. Man malt mit Oelfarben auf Holz, Metalle, besonders Kupfer, auch auf Mauern, am gewöhnlichsten aber auf Leinwand, [380] die man gehörig zubereitet, grundirt, als Malerleinwand jetzt ebenfalls im Handel bekannt. – Früher wurde die Erfindung der O. Johann van Eyck (s. d.) im 15. Jahrh. zugeschrieben. Es ist indeß gewiß, daß schon einige Jahrhunderte früher bisweilen Oel zur Malerei verwendet wurde u. die nächste Zeit vor van Eyck weist eine ziemliche Anzahl von Oelbildern auf. Jedenfalls aber hat derselbe das Verdienst, die Vorzüge und das Schöne der O. erst recht erkannt, diese eingeführt u. technisch vervollkommnet zu haben.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 380-381.
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