Pontinische Sümpfe

[583] Pontinische Sümpfe, bei den Alten Pomptinae paludes, 6 Ml. langer u. 1–2 Ml. breiter sumpfiger Küstenstrich im Kirchenstaate, vom Cap Nettuno bis Terracina, im Sommer sehr ungesund, besonders zur Weide von Büffeln und Schweinen benutzt, werden durch stagnirende Bäche gebildet, die wegen der tiefen Lage des Terrains kein Gefälle zum Meere haben. Plinius erzählt zwar, in ältester Zeit hätten hier in wohlangebauter Gegend 23 Städte u. Flecken gestanden, aber schon 312 v. Chr. machte [583] Appius Claudius einen Versuch, die Sümpfe auszutrocknen, welchen Augustus, Nero und Trajan neu aufnahmen; in letzterer Zeit mißlangen die Anstrengungen des Papstes Pius VI., so daß man annehmen darf, menschliche Macht werde an diesem Unternehmen immer scheitern.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 583-584.
Lizenz:
Faksimiles:
583 | 584
Kategorien: