[601] Prämonstratenser, auch Norbertiner, die Mitglieder eines Ordens von regulirten Canonikern, welche pfarrliche Seelsorge und Predigt mit den Pflichten der Canoniker und Mönche verbinden sollten, gestiftet 1120 von Norbert von Gennep aus Xanten im Herzogthum Cleve, einem reichen Manne, der zuerst Hofkaplan Kaiser Heinrichs V., dann Canonikus zu Cöln gewesen, durch einen Blitzstrahl der Verweltlichung entrissen und Bußprediger geworden war. Als solcher fand er bei seinen Collegen in der Nähe wenig Anklang. Er vertheilte sein Vermögen und wirkte mit seinen Predigten vortrefflich beim Volk in Frankreich sowie im deutschen Reich. Sein erstes Kloster gründete N. im Walde von Coucy bei Rheims, in einem feuchten Wiesenthale (pré montré, lat. pratum monstratum d.h. angezeigte Wiese, woher der Name P.). Honorius II. bestätigte 1124 die P., deren Regel mit der Augustins verwandt ist. Norbert wurde 1126 Erzbischof von Magdeburg, mußte wegen seiner Strenge fliehen, begleitete den König Lothar 1132 nach Rom, st. 1134 zu Magdeburg. Er wurde 1582 heilig gesprochen, der 6. Juni sein Gedächtnißtag; seinen hl. Leib ließ Kaiser Ferdinand II. nach Prag bringen. Der Orden wuchs rasch, noch zu Lebzeiten des Stifters soll es auch bei 10000 P. inen gegeben haben; anfangs gab es sogen. Doppelklöster, aber schon 1138 trennte ein Generalcapitel die Nonnen völlig von den Mönchen. In der Folgezeit ward die Ordensregel vielfach gemildert, heutzutage gibt es nur noch wenige P.klöster in Polen u. Böhmen.