Roh

[747] Roh, Peter, P., einer der ausgezeichnetsten Kanzelredner der Gegenwart, geb. 1811 zu Aven, Bezirk Courthey im Walliserland, trat zu Steffis im Kanton Freiburg i. d. Schw. 1829 in den Jesuitenorden und zeichnete sich namentlich in den Naturwissenschaften so aus, daß er noch als Student zum Hilfslehrer derselben am Athenäum zu Freiburg bestellt wurde. Nachdem er längere Zeit als Gymnasiallehrer gewirkt hatte, wurde R. 1840 Priester, Professor der Dogmatik, zunächst in Freiburg, dann aber in Luzern. Hier war er die Seele des neu errichteten Jesuitencollegiums und einer der Gründer der von Pius IX. genehmigten Akademie des hl. Karl Borromäus. Die Katastrophe des Jahres 1847 hatte für P. R. die Folge, daß er in der strengsten Winterszeit über den Rhonegletscher u. Simplonpaß nach Piemont fliehen mußte. Er pilgerte alsdann in Oesterreich, Frankreich u. Belgien herum, bis der Umschwung der Verhältnisse es möglich machte, daß seit August 1850 P. R. in Deutschland und namentlich in dem von der Revolution seit Jahren arg durchwühlten Südwestdeutschland als Missionsprediger auftreten konnte, als welcher er noch jetzt (Frühling 1856) wirkt. Seine Predigten zeichnen sich aus durch eine seltene Vereinigung von Gedankenfülle u. Logik, tiefem Ernst und ächtem Humor. Schrieb in die Annalen der Borromäus-Akademie 1846–47 über Ultramontanismus, les Jésuites en Vallais u.s.f.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 747.
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