Rossi [1]

[771] Rossi, Pellegrino, Graf, geb. 1787 zu Carrara, Rechtsgelehrter, war längere Zeit Professor in Bologna, flüchtete wegen Theilnahme an politischen Verbindungen compromittirt nach Genf, wo er Calvinist, Professor und Staatsrath wurde, auch als Gesandter Genfs an der Tagsatzung 1833 den Entwurf einer neuen schweizer. Bundesverfassung redigirte. Von Guizot berufen erhielt er 1835 den Lehrstuhl des constitutionellen Rechts in Paris, wurde wiederum Katholik, 1839 Pair, 1840 Staatsrath, 1845 franz. Gesandter in Rom. Im Sept. 1848 traf er als erster Minister Pius IX. mit Umsicht u. Entschlossenheit seine Maßregeln gegen das Treiben der Mazzinisten, wurde aber am 15. Nov. 1848 auf der Treppe der Cancellaria, als er die Deputirtenkammer eröffnen wollte, durch einen Dolchstich in die linke Carotis ermordet.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 771.
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