Sévigné

[196] Sévigné (Sewinjeh), Marie de Rabutin-Chantal, Marquise de, berühmt durch den mehr als 25 Jahre dauernden Briefwechsel mit ihrer Tochter, geb. 1626, nach Einigen 1627 zu Paris, wurde von einem dem geistlichen Stande angehörigen Oheime sehr sorgfältig erzogen u. heirathete den Marquis Henri de S., der schon 1651 st., nachdem sie ihm einen Sohn und eine Tochter geb. Die S. blieb trotz Jugend, Schönheit und Heirathsanträgen um ihrer Kinder willen Wittwe; ihre Tochter Françoise Marguérite, geb. 1648, heirathete 1669 einen Grafen von Grignan und st. 1707, nachdem die Mutter ihr 1696 im Tode vorangegangen war. Die »Lettres etc. à sa fille madame de Grignan« kamen 1734 zu Paris in 6 Bänden zum erstenmal, seitdem oft heraus und gehören zum Besten dessen, was die Franzosen im Briefstyle leisteten: sie verbinden eine damals seltene Reinheit der Gesinnung und wahres warmes Gefühl mit Mannigfaltigkeit, Zartheit u. Eleganz des Vortrages u. sind zudem auch historisch nicht uninteressant. Ch. Ath. de Valkenaer, »Mémoires touchant la vie et les écrits etc.« (Par. 1842–48).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 196.
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