Scholle

[114] Scholle (Pleuronectes), Gattung Fische aus der Abtheilung der Kehlflosser, vor allen Wirbelthieren ausgezeichnet durch die unsymmetrische Gestalt des Körpers u. besonders des Kopfs, der auf solche Weise verdreht ist, daß beide Augen zusammen auf eine Seite zu stehen kommen und das Maul schief gestellt ist. Der Körper ist von beiden Seiten platt zusammengedrückt (Plattfische), dabei die eine Seite, die Augenseite, stärker gefärbt, während die andere blaß ist. Sie schwimmen schief, mit der Augenseite nach oben. Die Rückenflosse erstreckt sich fast über den ganzen Körper, ebenso die Afterflosse. Sie haben keine Schwimmblase u. halten sich die meiste Zeit auf dem Grund des Meeres auf. Unterabtheilungen: 1) Eigentliche S. (Platessa); Rücken- und Afterflosse reichen [114] nicht ganz bis zur Schwanzflosse, die Augen meist rechts. Die gemeine S. (P. platessa), 15'' lang, Fleisch zart; Nord- und Ostsee. Der Flunder (P. flesus), ebendaselbst, Fleisch weniger gut; steigt in die Flüsse. 2) Heiligbutten (Hypoglossus), den vorigen ähnlich, Körper mehr länglich; der Heiligbutt (P. hypoglossus), Körper schmal, dick u. glatt, wird bei 7' lang und 2–3 Ctr. schwer; Nordsee. 3) Steinbutten (Rhombus), Körper rhomboidal, Augen meist links; der Steinbutt (P. maximus), Körper fast so hoch als lang, Fleisch wohlschmeckend; Nord- u. Ostsee, Mittelmeer; der Glattbutt (P. rhombus), 16'' lang; Nordsee. 4) Zungen (Solea), Rücken- und Afterflosse bis zur Schwanzflosse, Körper länglich, Augen rechts; die Zunge (P. solea), 2' lang, bis 6 Pfd. schwer, Fleisch zart; Nord- und Ostsee, Mittelmeer.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 114-115.
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