Schreiber [2]

[121] Schreiber, Heinr., Historiker u. Moralphilosoph, geb. 1793 zu Freiburg i. B., wurde 1815 zum Priester geweiht, Professor und bald Präfect des Gymnasiums seiner Vaterstadt, war 1826 bis 1836 Professor der Moraltheologie, mußte diesen Lehrstuhl wegen unkirchlichen Lehren mit dem eines Professors der historischen Hilfswissenschaften vertauschen u. hielt vielbesuchte Vorlesungen über deutsche Literaturgeschichte. Als [121] 1844 der Rongelärm losgebrochen war, wurde S. rongisch, bald darauf pensionirt, nahm ein Weib und trat in neuerer Zeit zum Protestantismus über. Seine allgemeine Religionslehre sowie die Moraltheologie sind vergessen, dagegen haben seine historischen Arbeiten, namentlich die über das bad. Oberland sowie das Urkundenbuch der Stadt Freiburg bleibenden Werth. Wir nennen: die Geschichte u. Beschreibung des Münsters zu Freiburg, der Bundschuh zu Lehen i. B. und der arme Konrad zu Bühl, die neuentdeckten Hünengräber im Breisgau (1826), Denkmale der deutschen Baukunst des Mittelalters am Oberrhein, das Taschenbuch für Geschichte u. Alterthum in Süddeutschland.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 121-122.
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