Specht

[278] Specht, lat. picus Vogelgattung aus der Ordnung der Paarzeher mit zwei nach vorn und zwei nach hinten gerichteten Zehen, langem, geradem und kantigem Schnabel, weit vorstreckbarer Zunge und steifem Schwanz, den sie beim Klettern als Stütze brauchen. Es sind scheue, aber lebhafte Vögel, fliegen in Wellenlinien mit schnurrendem Geräusch, klettern sehr geschickt an den Bäumen, aber nur aufwärts, und leben größtentheils von Insekten u. deren Eiern u. Larven, die sie theils unter der Rinde, theils aus den in kranke, morsche Bäume eingehackten Löchern mit ihrem langen, klebrigen und mit Widerhäckchen versehenen Zunge hervorholen. Mehre Arten fressen indeß auch Sämereien, besonders Nüsse. Ihre reinweißen Eier legen sie in Baumlöcher auf kleine Holzspäne oder auf Wurmmehl. Mit Ausnahme Australiens sind sie über die ganze Erde verbreitet; in Europa 8 Arten. theils Stand-, theils Strichvögel. Der Schwarz-S., Baumpicker (p. martius), der größte europäische, ganz schwarz mit rothem Hinterkopf. Der Grün-S. (p. viritis) olivengrün, Hinterkopf roth. Der große Bunt-S. (p. major), oben schwarz u. weiß gefleckt mit rothem Hinterleib. Der mittlere Bunt-S. (p. medius), dem vorigen ähnlich; ebenso der kleine (p. minor) und der dreizehige Bunt-S. (p. tridactilus).

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 278.
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