Steinschneidekunst

[323] Steinschneidekunst od. Lithoglyptik, die Kunst, Figuren auf edlere Steine zu schneiden, entweder erhaben (Cameen) od. vertieft (Intaglios); sie ist sehr alt, und stammt wahrscheinlich von den Babyloniern, erreichte bei den Griechen ihre höchste Ausbildung zur Zeit Alexanders des Gr. (Pyrgoteles, Kronius, Apollonides), in Rom unter den Kaisern. Später kam sie wieder in Verfall u. lebte erst in der 2. Hälfte des 15. Jahrh. in Italien wieder auf, hauptsächlich in Florenz (Giovanni, Nanni di Prospero) u. Mailand (Domenico Compagnie) u. befördert durch die Mediceer. In Deutschland kommen Spuren dieses Kunstzweigs bereits im 15. Jahrh. vor, doch allgemeinere Verbreitung u. Ausbildung erlangte er erst im vorigen Jahrh., hauptsächlich durch Natter, Pichler, Marchant etc.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 323.
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