Ulpianus

[549] Ulpianus, Domitius, einer der größten Rechtsgelehrten der röm. Kaiserzeit, laut Lactantius ein arger Christenfeind, geb. um 170 n. Chr., 228 von den Prätorianern in Gegenwart des Kaisers Alexander Severus ermordet, weil er als praefectus praetorio Reformen im Militärwesen beabsichtiget haben soll. Welche Geltung seine Schriften hatten, geht daraus hervor, daß dieselben nicht weniger als 2462 mal in den Pandecten angeführt sind. Außerdem sind erhalten: tituli (29) ex corpore Ulpiani, die unter anderm Schulting in seiner jurisprudentia antejustinianea heraus gab. Bis 1816, wo Niebuhr die Institutionen des Gajus auffand, waren die Bruchstücke des U. die Hauptquelle für die Kunde des ältern röm. Rechtes.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 549.
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