Wasser

[674] Wasser, in reinem Zustande durchsichtige, farb-, geruch- und geschmacklose Flüssigkeit. Völlig rein ist nur das Regen- u. das Schnee-W. sowie das destillirte W. Das W. ist eine chemische Verbindung zweier Elemente, des W.stoffs und des Sauerstoffs, somit nicht selber ein Element, wie man früher glaubte. Wird W. z.B. durch einen galvanischen Strom zersetzt, so bilden sich 2 Volumina W. stoffgas u. 1 Volumen Sauerstoffgas. Ebenso wird beim Durchleiten eines elektrischen Funkens durch ein Gemenge von 2 Volumina W.stoffgas und 1 Volumen Sauerstoffgas W. ohne Rückstand gebildet. Bei einer Temperatur von 0°–80°R. bleibt das W. flüssig; unter 0° gefriert es zu krystallisirtem Eis. In verschlossenem Gefäß kann es noch einige Grade unter 0 erkältet werden, ehe es gefriert; gerüttelt aber gefriert es dann sogleich. Seine größte Dichtigkeit hat das W. nicht im gefrorenen Zustande, sondern im noch flüssigen Zustande bei 3° über 0. Je mehr das W. von 3° an erwärmt wird, desto mehr dehnt es sich aus, bis es bei 80° zu sieden anfängt und sich in Dampf (s. d.) verwandelt. In Folge dieser Ausdehnung ist das Volumen des W.s bei 80° um 42000tel größer als das Volumen desselben bei 0° ist.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 674.
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