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Wissenschaftslehre

Wissenschaftslehre [Kirchner-Michaelis-1907]

Wissenschaftslehre nannte J. G. Fichte (1762-1814) die Philosophie , indem er sie als die Lehre ... ... oder willkürlichen Handlungen des Geistes zum Inhalt haben. Vgl. J. G. Fichte, Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre. 1794.

Lexikoneintrag zu »Wissenschaftslehre«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 695.
ábstine et sústine

ábstine et sústine [Kirchner-Michaelis-1907]

ábstine et sústine apechou kai anechou heißt: Enthalte dich (der ... ... die ethische Forderung des Stoikers Epiktetos (in der 2. Hälfte des 1. Jahrh. n. Chr.), die wie alle ethischen Vorschriften der Stoiker nicht von Übertreibung und nicht ...

Lexikoneintrag zu »ábstine et sústine«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 7.
clare et distincte

clare et distincte [Kirchner-Michaelis-1907]

clare et distincte (lat.) heißt klar und deutlich. Klarheit (d.h. Unterscheidung des Gegenstandes von allen anderen) und Deutlichkeit (d.h. Gegenwart, Bewußtheit und Verständlichkeit für den aufmerksamen Geist ) sind nach Cartesius ...

Lexikoneintrag zu »clare et distincte«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 117.
Heautontimorumenos

Heautontimorumenos [Kirchner-Michaelis-1907]

Heautontimorumenos (ipse se poeniens), der Selbstquäler, Selbstpeiniger, ist der Titel eines Stückes von P. Terentius Afer ( 169 v. Chr.), das nur die Nachbildung einer griechischen Komödie des Menandros ist.

Lexikoneintrag zu »Heautontimorumenos«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 258.
Generatio aequivoca

Generatio aequivoca [Kirchner-Michaelis-1907]

Generatio aequivoca (primaria, spontanea), Urzeugung , d.h. die elternlose Entstehung organischer Wesen aus unorganischem Stoffe , wurde von den alten Zoologen als Naturvorgang angenommen. Aristoteles glaubte an die generatio aequivoca selbst höher organisierter Tiere , wie der Aale und Frösche. ...

Lexikoneintrag zu »Generatio aequivoca«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 226-227.
infinit / indefinit

infinit / indefinit [Kirchner-Michaelis-1907]

infinit (lat. infinitus) heißt soviel wie unendlich, unbegrenzt, indefinit dagegen s. a. unbestimmt. Ein Progreß oder Regreß ins Infinite (progressus, regressus in infinitum) ist ein Fort- oder Rückgang ins Unendliche , z.B. von Wirkung zu ...

Lexikoneintrag zu »infinit / indefinit«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 289.
conjunktive Urteile

conjunktive Urteile [Kirchner-Michaelis-1907]

conjunktive Urteile sind solche, in denen ein und demselben Subjekt ... ... erheiternd, bildend und erziehend. Die allgemeine Form des konjunktiven Urteils ist: A ist B und C und D. usw. Vgl. copulativ.

Lexikoneintrag zu »conjunktive Urteile«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 122.
Malthusisches Gesetz

Malthusisches Gesetz [Kirchner-Michaelis-1907]

Malthusisches Gesetz heißt der von dem englischen Nationalökonomen Th . R. Malthus (1766-1834) aufgestellte Satz , daß, da die Bevölkerung sich schneller vermehre als die Nahrung, der Zunahme derselben von der Natur durch Hunger, Not und Elend Einhalt getan werde ...

Lexikoneintrag zu »Malthusisches Gesetz«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 343-344.
casum sentit dominus

casum sentit dominus [Kirchner-Michaelis-1907]

casum sentit dominus (lat. den zufälligen Verlust trägt der Eigentümer) und casus a nullo praestatur (für den Zufall wird nicht gehaftet) sind zwei entgegengesetzte Sätze , deren Widerspruch andeutet, daß der Mensch für das, was zufällig aus seinen ...

Lexikoneintrag zu »casum sentit dominus«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 113.
Conditio sine qua non

Conditio sine qua non [Kirchner-Michaelis-1907]

Conditio sine qua non (lat.) heißt die unerläßliche Bedingung . – Posita conditione ponitur conditionatum . (Wenn die Bedingung gesetzt ist, so wird auch das Bedingte gesetzt) heißt s. a. die Ursache bedingt die Folge .

Lexikoneintrag zu »Conditio sine qua non«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 122.
Ab esse ad posse valet

Ab esse ad posse valet [Kirchner-Michaelis-1907]

Ab esse ad posse valet , a posse ad esse non valet consequentia (lat.): Vom Sein kann man auf das Können (oder von der Wirklichkeit auf die Möglichkeit), nicht aber umgekehrt schließen. Diese logische Regel , welche eine modale Konsequenz ausdrückt ...

Lexikoneintrag zu »Ab esse ad posse valet«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 3-4.
unbewußte Vorstellungen

unbewußte Vorstellungen [Kirchner-Michaelis-1907]

unbewußte Vorstellungen (d.h. in der Seele vorhandene, ... ... nicht bewußt sind (Anthrop. § 5 S. 16). J. G. Fichte (1762-1814) nimmt ... ... – vitalen Funktionen der Seele vollziehen. Am weitesten geht hierin E. v. Hartmann ; er sieht in dem Unbewußten das in allen ...

Lexikoneintrag zu »unbewußte Vorstellungen«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 660-661.
Analogien der Erfahrung

Analogien der Erfahrung [Kirchner-Michaelis-1907]

... Grundsatz derselben ist: Alle Erscheinungen stehen ihrem Dasein nach a priori unter Regeln der Bestimmung ihres Verhältnisses untereinander in einer ... ... , als daß diese Sätze ideale Forderungen der wissenschaftlichen Forschung sind (Vgl. E. Laas , Kants Analog, d. Erf. Berlin 1876).

Lexikoneintrag zu »Analogien der Erfahrung«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 37.
Helmholtzsche Hypothese

Helmholtzsche Hypothese [Kirchner-Michaelis-1907]

Helmholtzsche Hypothese , besser Young-Helmholtzsche Hypothese , heißt die nach ihrem Urheber (v. Helmholtz 1821-1894) benannte Ansicht, welche im Anschluß an Young die Ergebnisse der physikalischen Farbenmischung in physiologische Prozesse umdeutend, drei Grundempfindungen (Rot, Grün und Violett) ...

Lexikoneintrag zu »Helmholtzsche Hypothese«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 259-260.
Depression / Exaltation

Depression / Exaltation [Kirchner-Michaelis-1907]

Depression und Exaltation , d.h. übermäßige Gedrücktheit und Gehobenheit, sind krankhafte Gemütszustände, in denen sich der Mensch entweder gehemmt oder überkräftig fühlt und meistens zwischen beiden, »himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt« schwankt.

Lexikoneintrag zu »Depression / Exaltation«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 140-141.
Constabilierte Harmonie

Constabilierte Harmonie [Kirchner-Michaelis-1907]

Constabilierte Harmonie nannte der Theosoph Em. v. Swedenborg (1688-1772) die Ordnung des mechanisch-organischen Weltsystems, das er in seiner Schrift »Oeconomia regni animalis« 1740 darstellte. Vgl. Prästabilierte Harmonie .

Lexikoneintrag zu »Constabilierte Harmonie«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 123.
Coincidentia oppositorum

Coincidentia oppositorum [Kirchner-Michaelis-1907]

Coincidentia oppositorum , Zusammenfall der Gegensätze , nahm schon Anaximandros von Milet (geb. um 611 v. Ohr.) im Urstoff , dem Apeiron apeiron an; Nikolaus von Kues (1401-1464) ließ diesen Zusammenfall in Gott stattfinden, der zugleich ...

Lexikoneintrag zu »Coincidentia oppositorum«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 119.
Ausschließung des Dritten

Ausschließung des Dritten [Kirchner-Michaelis-1907]

Ausschließung des Dritten (exclusio tertii) ist die Nichtzulassung eines Mittleren zwischen ... ... : tertium non datur (ein Drittes ist nicht vorhanden), die Sache ist entweder A oder Non-A. Dieser Satz vom ausgeschlossenen Dritten (principium exclusi tertii seu medii) gilt ...

Lexikoneintrag zu »Ausschließung des Dritten«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 78.
Geschichte der Philosophie

Geschichte der Philosophie [Kirchner-Michaelis-1907]

... zum Studium der Geschichte der Philosophie sind: H. Ritter , Gesch. d. Phil. Berl. 1839f. Überweg-Heinze ... ... . Windelband , Geschichte der neueren Philosophie . 2 Bände. 1892. R. Falckenberg , Geschichte der neueren Philosophie . 1898. ... ... 8 Bde. 5. Aufl. 1904. L. Noack, Philos-geschichtl. Lexikon. 1879. Vorländer ...

Lexikoneintrag zu »Geschichte der Philosophie«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 233-235.
ultra posse nemo obligatur

ultra posse nemo obligatur [Kirchner-Michaelis-1907]

ultra posse nemo obligatur heißt: »Niemand kann zu dem genötigt werden ... ... seine Kraft übersteigt.« Dieser Satz , der auf Celsus (100 n. Chr.) zurückgeht, ist natürlich nur mit Einschränkung richtig. Denn oft sagt der ...

Lexikoneintrag zu »ultra posse nemo obligatur«. Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 658.
Artikel 361 - 380

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