Sânkhyasystem (ind.) heißt ein System der indischen Philosophie , das um 500 v. Chr. von Kapila, Pançaçikha und Asari vertreten wurde und dessen Hauptgedanken die Entwicklungstheorie und der Atheismus sind.
Nooumenologie nannten einige Psychologen, wie Ennemoser, Lichtenfels, Nüßlein u. a., den ersten, generellen Teil der Psychologie , während sie den zweiten, den speziellen, als Phänomenologie bezeichneten.
Mortifikation (franz. mortification v. lat. mors = Tod u. facio = tue), heißt eigentl. Tötung, dann Abtötung des Fleisches, d.h. der Sinnlichkeit . Diese von Schwärmern empfohlene Askese ist widernatürlich.
Hylopathismus (v. Gr. geb.) ist die Lehre, welche dem Stoffe Gefühle , Affekte und Leidenschaften beilegt.
abdisputieren (v. lat. disputare = streiten) heißt abstreiten.
Episyllogismus (moderne Wortbildung n. d. Griech.) heißt Nachschluß . Dadurch, daß einfache Schlüsse mit Hilfe gemeinsamer Glieder verbunden werden, entsteht ein zusammengesetzter Schluß (der Polysyllogismus genannt wird). Die regelmäßige Form des Polysyllogismus ist die, daß der Schlußsatz des ersten Schlusses ...
Spiritualismus (nlt., v. lat. Spiritus) heißt diejenige Ansicht, welche den Leib entweder als bloße Erscheinung der Seele oder als ihr Produkt oder als ihr Entwicklungsmoment betrachtet. Der Spiritualismus beruft sich darauf, daß uns im Grunde nur Vorstellungen ...
Latitudinarier (nl. v. lat. latitudo = Breite), eigtl. Weitherzige heißen diejenigen, welche ein weites Gewissen haben, mögen sie theoretisch oder praktisch einer laxen Moral huldigen. Kant nennt die Latitudinarier die Antipoden der Rigoristen, d.h. derjenigen, welche der strengen ...
Proton Pseudos (gr. prôton pseudos , bei Aristoteles Analyt. Prot. II, 18 p. 66 a 16), Grundirrtum, heißt eine falsche Voraussetzung, aus welcher andere Irrtümer entspringen. So ist z.B. Schopenhauers Proton Pseudos die Idee , daß diese Welt ...
Pflichtenlehre (doctrina de officiis) heißt derjenige Teil ... ... wohlgegliedertes System der Pflichten von Cicero (106-43) (abgefaßt 44 v. Chr.), das auf der Lehre des Stoikers Panaetius (gest. 111 v. Chr.) ( peri tou kathêkontos ) beruht Kant nennt die Pflichtenlehre ...
Anthropophagie (gr. anthrôpophagia ) heißt Menschenfresserei; sie wurde von den ältesten Menschen allgemein geübt und ist noch bei einzelnen Wilden (in Sumatra, Kalabar, ... ... , am Amazonas) üblich. Sie widerspricht der Menschenwürde. Vgl. Andree , »Die A.« 1887.
Traducianismus (von lat. tradux = Sprößling) heißt die von Tertullianus ( 220 n. Chr.) aufgestellte Lehre, daß mit dem Leibe zugleich die Seele erzeugt werde. Diese von der neueren Psychologie angenommene Ansicht steht im Gegensatz zum Creatianismus (s ...
Sabellianismus ist die auf den römischen Presbyter Sabellius (um 200 v. Chr.) zurückgeführte, in der Mitte des 3. Jahrhunderts in Libyen verbreitete Lehre, nach welcher Gott nicht aus drei Personen besteht, sondern nur in drei Offenbarungsformen ( prosôpa personae = Darstellungsrollen ...
... in sein kontradiktorisches Gegenteil verwandeln, z.B.: A ist B, in: A ist nicht B. Der Name rührt davon her, daß, wenn: A ist B, wahr ist, der Satz : A ist nicht B, notwendig falsch, also unmöglich ...
monophyletisch (v. gr. geb.), einstämmig, heißt die Theorie , nach der alle Organismen von einem einzigen niederen organischen Wesen abstammen. Gegensatz ist: polyphyletische Hypothese .
monolemmatisch (v. gr. monos = einzig u. lêmma = Satz ) heißt ein Schluß , der nur einen Vordersatz hat. Vgl. Enthymem .
Occasionalismus (franz. occasionalisme = Lehre von den Gelegenheitsursachen v. lat. occasio = Gelegenheit) heißt die Richtung der Philosophie , welche die Wechselwirkung zwischen Geist und Körper und den Einfluß der Seele auf den Leib und umgekehrt leugnete und die Übereinstimmung ...
Conceptualismus (v. lat. conceptus = Zusammenfassen, Begriff ) ... ... (1225-1274) eingeleitet und durch Wilh. v. Occam (1347) ausgebildet wurde. Während der strenge ... ... Vorstellungen als psychischer Phänomene ein (universalia post rem!). Thomas v. Aquino ließ über den Konzeptualismus hinausgehend und dem Realismus ...
Verbindlichkeit bedeutet a) die Verpflichtung, einem anderen etwas zu leisten; so legt uns jeder Vertrag ... ... , die darum Pflicht ist,« heißt Verbindlichkeit (Kr. d. pr. V., S. 57).
Thnetopsychiten (gr. thnêtopsychtai v. thnêskin = sterben und psychê ) hießen die Anhänger der durch Averroës (1126-1198) verbreiteten Lehre, daß die Seele mit dem Körper zugleich sterbe und beide am jüngsten Tage auferweckt würden. So lehrte z ...
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