Calculus Minervae

[110] Calculus Minervae heißt der Stein der Athena (Minerva), durch welchen nach Aischylos (Eumen. 742/3) Orestes freigesprochen wurde, weil durch ihn die Zahl der verurteilenden und die Zahl freisprechenden Stimmen gleich werden anêr hod' ekpepheugen haimatos dikên, ison gar esti t' arithmêma tôn palôn, sodann bezeichnet der calculus Minervae einen vom Zufall oder vom Lose abhängigen Spruch, auch den Zufall selbst und das Gottesgericht. Die Abstimmung der Minerva ist dargestellt auf dem corsinischen Silberbecher, Baumeister, Denkm. d. kl. Alt. n. 1316. (Vgl. Christ, Gesch. d. griech. Litt. 3. Aufl., München 1898, S. 221.)

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 110.
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