Species sensibiles

[587] Species sensibiles (lat.), Sinnesbilder, nannten die Scholastiker im Anschluß an Demokritos (um 460-360) subtile körperliche Bilder, welche sich von den Körpern fortwährend ablösen, durch die hohlen Nervenröhren (!) bis zum sensorium commune (s. d.) vordringen und daselbst gewisse ähnliche Gestalten erzeugen, auf denen das Gedächtnis beruhen soll. Sogar für den Gemeinsinn stellte man solche Species (Größe, Zahl) auf. Vgl. Scaliger, Exercitationes exoticae. Frankf. 1612. p. 298. Obschon Vives ( 1540) und Gasmann ( 1607) dagegen sprachen, ward diese Hypothese doch erst durch Descartes Beseitigung des Systema Influxus physici (s. d.) gestürzt.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 587.
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